Evolution oder Dezentralisierung?
Der Mensch hat sich im Laufe der letzten Millionen Jahre weiterentwickelt und wir neigen dazu zu glauben, dass dies nur eine Evolution, eine Verbesserung ist, aber die Wahrheit ist eine andere. Statt einer Evolution haben wir in einigen Bereichen eine Dezentralisierung erlebt. Kurz gesagt, statt Fortschritt haben wir teilweise einen Rückschritt geschaffen.
Im Laufe unserer Entwicklung haben wir immer mehr Werkzeuge erfunden, die uns helfen, in unserer Umwelt zu überleben. Diese Werkzeuge sind absolut wertvoll, führen aber auch dazu, dass wir unsere Fähigkeiten als Menschen immer weniger benötigen. Lassen Sie beispielsweise einen aktuellen Teenager eine Rechnung ohne Taschenrechner durchführen oder versuchen Sie als Erwachsener, ein Feuer ohne Feuerzeug zu entfachen.
Die Vorstellung, dass der Höhlenmensch in prähistorischen Zeiten primitiv und in seinen Fähigkeiten und seinem Erkenntnisvermögen sehr begrenzt war, ist falsch. Um zu dieser Zeit zu überleben, waren enorme Kreativität, Einfallsreichtum und verschiedene körperliche Fähigkeiten erforderlich. Etwas, das in unserem aktuellen Umfeld völlig anders und oft nicht mehr notwendig ist. Das bringt uns zu einem zweiten wichtigen Thema. Ist diese Entwicklung auf unsere Natur oder unsere Erziehung zurückzuführen? Bevor wir darauf eingehen, erklären wir beides genauer.
Die Natur betrifft alle Eigenschaften des Individuums, die durch die Veranlagung bestimmt sind, zum Beispiel genetisches Material und Körperbau.
Bei der Erziehung geht es um alle Merkmale des Individuums, die durch Erziehung und Lebensumfeld bestimmt werden.
Besonders den physikalischen Aspekt beider möchte ich näher erläutern.
Unser Körper ist adaptiv, das heißt, er passt sich an. Allerdings passt sich nicht jedes Gewebe in unserem Körper gleich schnell an. Beispielsweise passt sich unser Knochensystem viel langsamer an als unsere Muskulatur. Die vollständige Anpassung unseres Körpers dauert Millionen von Jahren. Eine teilweise Anpassung des Körpers erfolgt daher viel schneller. Letzteres ist beispielsweise bei unserer Muskulatur der Fall.
Warum werden wir immer steifer und haben weniger Kraft und/oder Ausdauer?
Die Antwort ist ganz einfach. Weil wir diese Fähigkeiten in unserem aktuellen Umfeld nicht mehr oder nur unzureichend benötigen und einsetzen. Wir werden alle mit genetischen Fähigkeiten geboren (Natur), aber wie viele dieser Fähigkeiten wir behalten, hängt davon ab, wie oft wir sie brauchen und nutzen (Förderung). Da wir körperlich immer weniger gefordert werden, verlieren wir viele Fähigkeiten. Eine tiefe Hocke ist für viele Menschen im westlichen Kulturkreis nicht mehr möglich, während es in vielen anderen Ländern das Normalste der Welt ist, 1 bis 2 Stunden in dieser Position zu verharren. Eine tiefe Hocke ist evolutionär nichts anderes als eine Ruheposition. In der westlichen Zivilisation sitzen wir hauptsächlich auf Möbeln, was dazu führt, dass wir maximal 90 Grad in die Hocke gehen.
Alles darunter wird also zum Problem. In dieser Hinsicht sind die Menschen, die in der westlichen Zivilisation leben, unterentwickelt und nicht die Menschen, die aus anderen Zivilisationen stammen und oft als unterentwickelt bezeichnet werden. Weil wir immer weniger körperliche Fähigkeiten einsetzen, weil immer weniger Bedarf besteht, verschlechtern wir uns körperlich. Aus unserer Sicht ist dies eine besorgniserregende Entwicklung. Weil wir körperlich immer eingeschränkter werden, haben wir auch immer weniger Raum für Lösungsansätze für Probleme. Wenn Ihre Beweglichkeit und Kraft eingeschränkt sind, wie klettern Sie auf einen Baum oder können Sie als Eltern trotzdem optimal mit Ihren Kindern spielen?
Bei Enforce beschäftigen wir uns regelmäßig mit solchen Problemen und integrieren Lösungen in unsere Programme. Wenn Sie neugierig sind, vereinbaren Sie einen unverbindlichen Termin.
Roel Bors
Manager Qualität & Schulung Enforce International BV
roel@enforce.nl
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